Culture

Kultur ist der Herzschlag einer Organisation. Kultur ist Denken, Fühlen und Empfinden von Menschen in Organisationen. Sie beeinflusst alle Entscheidungen und Handlungen. Welche Kultur ist die passende für neue Wege in einer agilen Arbeitswelt?

Kultur ist die Summe der Geschichten, die man sich erzählt

Ein Angestellter ist einer der morgens ANgestellt und abends wieder ABgestellt wird. – Und zwischendurch passt man auf das er nichts anstellt!

Wenn wir uns bei der Arbeit wohl fühlen, wir uns als Unternehmer im Unternehmen verstehen und „von oben“ auch so gesehen werden, dann sind wir keine „ANgestellten“ mehr. Viele Menschen fühlen sich „ABgestellt“, weil sie so behandelt werden.

In unseren Bilanz-Richtlinien ist der Stuhl des Ingenieurs das aktive Vermögen. In der Bilanz steht es auf der Aktivseite: Stühle, Computer, Tische etc. sind das aktive Vermögen. -Der Mensch ist nur Kosten in der GuV. Das ist das Denken der alten, tayloristischen Welt. Wenn wir in die Wissensgesellschaft, in die Wissensökonomie gehen, dann wird mit dem Wissen von Menschen das Geld verdient – Dann ist der Mensch das Vermögen & damit die wichtigste Ressource eines Unternehmens! Wenn der Mensch das eigentliche Vermögen eines Unternehmens darstellt, sollte er immer im Zentrum alle unserer Betrachtungen stehen. Den Diskurs zur einer neuen Bilanzierung des „Vermögens Mensch“ zu starten könnte ein weiterer wichtiger Schritt in die Zukunft sein.

Die Frage der Kultur ist eine Frage der Zeit, in der wir leben und der Haltung die wir passend zu der aktuellen Zeit in unseren Unternehmen leben.

Gleichzeitig effizient & flexibel! Ambidextrous Unternehmen haben eine Executing & eine Innovating Culture

  • Es geht darum eine Kultur zu schaffen die sich selbst erfolgreich macht und das UN am Leben erhält

  • Die besten Köpfe suchen sich den Arbeitgeber nicht nach dem Gehalt, sondern suchen sich eine Kultur, die ihnen gefällt

  • Am Markt überleben die Unternehmen deren Kultur zur Marktsituation passt

  • Digitale Unternehmen setzen den Fokus nicht auf das Vermeiden von Fehlern, sondern auf das Lernen und innovieren und haben diesen Grundsatz in Ihre Kultur integriert

  • Es geht nicht darum die Kultur der Silicon-Valley-Startups zu kopieren, sondern darum zu verstehen und davon zu lernen

  • Ambidextrie ist die Voraussetzung für Zukunftsfähigkeit!

Welche Kultur benötigt eine Ambidextrous Organisation?

Eine „Ambidextrous Organisation“ kann gleichzeitig effizient und flexibel sein. Eine Organisation ist also in der Lage bestehende Geschäftsmodelle zu verbessern, zu optimieren und gleichzeitig mit radikalen Innovationen neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Die übergeordnete Frage für bestehende Unternehmen lautet dabei. Wie können wir unsere bestehenden Geschäftsmodelle optimieren und gleichzeitig neue Geschäftsmodelle entwickeln? Wie können wir eine „Lean StartUp Culture“ in unsere bestehende Organisation integrieren?

Es braucht zwei Kulturen gleichzeitig! Eine „Executing Culture“ und eine „Innovation Culture“.

Eine „Executive Culture“ hilft uns bestehende Geschäftsmodelle weiter zu entwickeln. Hier helfen uns Formate, Businesspläne, Prozessoptimierungen. Wir haben ein gutes Markverständnis, kennen unsere Kunden und können Entscheidungen aufgrund von Erfahrungen treffen.

Eine „Innovation Culture“ macht uns ready für die Digitale Transformation. Wir reagieren auf  die Veränderungen unserer Umwelt. Es geht darum möglichst schnell neue Geschäftsmodelle für die VUCA Welt zu entwickeln. Diese Geschäftsmodelle sind nicht erprobt, finden in unbekanntem Umfeld statt. Vorhersagen, Wachstumsraten, Forecasts sind aufgrund fehlender Erfahrung nicht möglich. Wir müssen experimentieren, reflektieren, aus Fehlern zu lernen und Erfolge adaptieren.

8 Bausteine zur Förderung einer Vertrauenskultur

  • Ovationen: Erkenne Spitzenleistungen an
  • Erwartungen: Schafft Herausforderungen
  • Ausbeute: Delegiere großzügig
  • Job Crafting: Fördern Sie das individuelle Gestalten der eigenen Arbeit
  • Offenheit: Teilen Sie Informationen
  • Caring: Fördern Sie den Aufbau von Beziehungen
  • Invest: Fördern Sie die Ich-Entwicklung der Menschen
  • Natural: Seien Sie authentisch und verletzlich

Menschen in Unternehmen mit einer hohen Vertrauenskultur sind

  • 76% mehr engagiert
  • 50% mehr produktiv
  • 50% mehr ans Unternehmen gebunden


Quelle: Zak, Paul J. Trust Factor: The Science of Creating High-Performance Companies 2017

So entwickeln Sie Ihre Unternehmenskultur

  1. Kultur-Check: In einem ersten Schritt reflektieren wir  mit der Culture Map ihre gegenwertige Abteilungs- oder Unternehmenskultur. Wir erfassen das derzeitige Kulturmuster. Die entscheidende Frage, die sich in diesem Schritt stellt, lautet: Wie tickt die Kultur heute? Welche Meme steuern das Verhalten? Zur Erhöhung der Validität erfassen wir immer 3 Perspektiven.
  2. Kontext-Check: Kulturentwicklung ist ein Erfolgstreiber der Digitalisierung. Die Kultur soll dem Organismus helfen, in seiner sich ständig ändernden Umwelt fit, also wettbewerbsfähig zu bleiben.Wie viel die Stärken einer Kultur tatsächlich wert sind und wie sehr Schwächen hinderlich sein können, zeigt sich erst unter Einbeziehung des Umfeldes. Die entscheidenden Fragen in diesem Schritt lauten: Welchen Anforderungen muss das Kulturmuster entsprechen? Wo sind aus der Veränderung der Umwelt Chancen zu erkennen? Wie können wir neues entdecken, ohne altes zu vernachlässigen? Wie können wir einer Executing Culture und eine Innovation Culture gleichzeitig Raum geben?
  3. Kultur Zielbild: Die Resultate aus Schritt 1 und 2 bilden die Basis für die Entwicklung des Kultur-Zielbildes. Unternehmens Purpose, Vision und Mission bilden das Dach. Wichtig: Es gibt nicht das eine, allgemein gültige Kulturmuster. Es gibt immer einen Möglichkeitsraum, je nachdem was die Kultur leisten soll. Drei Fragen helfen bei der Entwicklung des Kultur Zielbildes:
    • Welche Meme können wir zu welchem Zweck nutzen?
    • Welche müssen unbedingt geändert werden?
    • Welche können weiter, leben?
  4. Kultur-Steuerung: Wie kommen die gewünschten neuen Meme in die Kultur? Den einen Kulturregler gibt es nicht, da Menschen keine Maschinen sind und Kulturentwickler keine Maschinenbauer. Es gilt daher darüber nachzudenken, was das Verhalten der aktuellen Kultur steuert. Verhalten das zur Gewohnheit wird, entwickelt sich früher oder später zur Kultur. Kulturentwicklung kann in eine Richtung gelenkt werden. Dabei helfen folgende Fragen:
    • Woher stammen die vorherrschenden Meme?
    • Welche Mem-Verstärker lassen sich identifizieren?
    • Welche neuen Mem-Quellen sollen in Betracht gezogen werden.

Kulturentwicklung ist ein wesentlicher Bestandteil für die langfristige Lebensfähigkeit eines Unternehmens.